Marketing & Kommunikation: SEMSEA CEO Mike Wieland gibt Auskunft zur EU-DSGVO
Es gibt viele Wegleitungen zur Implementierung der EU-DSGVO, aber oft fehlt der Blick hinter die Kulissen zu jenen, die die Verordnung in der Praxis umsetzen müssen. Stakeholder in der Digital-, Marketing- und Kommunikationsbranche stehen hier vor besonderen Herausforderungen: Sie müssen sich selbst für die neuen Regeln rüsten, aber oft auch ihre Kunden dazu beraten. Das Fachmagazin "Marketing & Kommunikation" hat mit vier Unternehmen gesprochen, darunter auch mit SEMSEA und unserem CEO Mike Wieland.
(Auszug aus dem Artikel von Johannes Hapig)
Wer momentan auf seinen E-Mail-Account zugreift, der wird an Newsletter-Abonnements erinnert, die er vielleicht Jahre nicht beachtet hat; wer sein Smartphone benutzt, den fordern Apps zur Aktualisierung auf; wer sich bei Online-Benutzerkonten einloggt, der soll neue Richtlinien akzeptieren. Grund für all das: Die EU-Datenschutzgrundverordnung (kurz EU- DSGVO), die am 25. Mai 2018 in Kraft getreten ist.
Sie besagt, salopp formuliert, dass Menschen mit einem Wohnsitz in der Europäischen Union volle Kontrolle über die Informationen bekommen sollen, die Unternehmen von ihnen sammeln, speichern und weiterverwenden. Das gilt auch dann, wenn besagte Unternehmen von der Schweiz aus operieren.
Besondere Herausforderungen
Firmen zwischen Basel und Zürich, zwischen St.Gallen und Solothurn haben deswegen die vergangenen Monate damit verbracht, intensiv – und oft unter Zuhilfenahme von externen Fachleuten – an der Umsetzung der EU-DSGVO zu arbeiten.
Gerade Stakeholder in der Digital-, Marketing- und Kommunikationsbranche sind in besonderem Masse betroffen: Sie müssen einerseits aufpassen, dass sie nicht gegen die Verordnung verstossen, andererseits wollen viele ihrer Kunden detailliert dazu beraten werden. Wie haben diese Stakeholder die Implementierung der EU-DSGVO erlebt?
(...)
«Gerichtsstand Schweiz ist vorzuziehen»
Einer, der nach vertiefter Analyse der Verordnung zu Gelassenheit aufruft, ist Mike Wieland. Der CEO der Semsea Suchmaschinenmarketing AG erklärt, dass viele der durch die EU-DSGVO bedingten Veränderungen eigentlich schon seit Jahren Schweizer Standard seien: «Das heisst, dass man mit allen geschäftlich notwendigen Daten arbeiten darf, die für das Business unabdingbar und relevant sind. So gesehen ändert sich nicht besonders viel.»
Im Feld des Suchmaschinenmarketings, auf das sich sein Unternehmen spezialisiert, laufe die EU-DSGVO ohnehin in eine Sackgasse, «da die Big-Data-Algorithmen nicht aufschlüsselbar sind und die Daten nicht mehr auf eine Person zurückgeführt werden können.»
Richtig ernst wird’s bei Präzedenzfällen
Nach einer Einschätzung zum Umsetzungsstandard der EU-DSGVO in der Schweiz befragt, verweist Mike Wieland auf aktuelle Erhebungen: «Demnach dürften 40 bis 50 Prozent der Unternehmen bereit sein, 20 bis 30 Prozent stecken noch in der Umsetzung und der Rest hat sich noch gar nicht um die DSGVO gekümmert und wartet einfach mal ab.»
Letzteres, meint der CEO, sei nicht weiter tragisch – zumindest aktuell. Denn zunächst dürfte die Einhaltung der Richtlinien eher wohlwollend angemahnt werden. «Erst wenn tatsächliche Präzedenzfälle existieren», schliesst er, «dürfte es dann richtig ernst werden.»
Lesen Sie den kompletten Artikel in der aktuellen Ausgabe von "Marketing & Kommunikation"